Home Allgemein ASICS MetaRide zum Berlin Launch Event (inkl. Testbericht)

ASICS MetaRide zum Berlin Launch Event (inkl. Testbericht)

von Chris




Ist es die Revolution des Laufschuhs oder nur ein Laufschuh wie alle anderen ??

Lange hat ASICS nicht mehr so ein Geheimnis um einen neuen Release gemacht, wie beim neuen ASICS Flagschiff dem MetaRide.

Viele kleine Teaser Filme ließen zwar erahnen, dass es ein neuer Schuh wird, aber wie er heisst und was er kann wurde erst am 27.2.19 online veröffentlicht. Den Namen kennen wir inzwischen, was er kann, muss er erstmal beweisen! Beim Release Event im ASICS Store Berlin war jedenfalls einiges los. Geladene Presse, lokale Running Crews, Influencer und einige Auserwählte der Running Community durften teilhaben. Mitten drin auch ich (Chris), der “Head Coach-Laufen” im ASICS Store und natürlich investigativ als Blogger unterwegs.




Nach einer kurzen Begrüßung hatten wir die tolle Chance dem Vortrag von Daniela – ebenfalls ASICS Frontrunnerin und Mentaltrainerin- zu lauschen.
Der bekannte Spruch: “Erfolg beginnt zwischen den Ohren” wurde hier nochmal mit Leben gefüllt. Wer die Möglichkeit hat, mal einen Vortrag von Daniela zu hören oder auch ein Blick in Ihr erstes Buch “Brutal Mental” werfen kann oder will, sollte die unbedingt eimal tun!

Dann gab es eine kurze und knackige Technologieaufklärung zum MetaRide. Da es nicht einfach “nur” ein Upgrade oder eine neue Version von einem bestehenden Modell ist, wurde es hier wirklich spannend.

Hier die Fakten zum MetaRide:

Abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Form durch die nach oben gezogene Fussspitze, wirkt die Sohle beim Anfassen so steif wie noch nie!
Grund dafür ist u.a. ist die sog. Guidesole-Technologie. Die gebogene Sohle mit dem festen Vorfussbereich reduziert die Ermüdungserscheinungen durch geringeren Druck auf die Sprunggelenke. Noch einfacher ausgedrückt: Durch die gebogene Form wird der Druck oder die Stoßwirkung auf das Sprunggelenk umgeleitet und hilft in flüssiger Bewegung energiesparend weiter zu laufen. Das ganze hat aber einen Haken, das funktiert nur sehr gut, wenn ihr Fersen- oder Mittelfußläufer seid! Natürlich können den Schuh auch alle Vorfußläufer laufen, aber die “Umwandlung der Energie” funktioniert bei den anderen beiden Typen einfach besser.

  • Guidesole Technologie
  • 2 Schichtiger Sohlenaufbau bestehend aus dem Flyteform (ua. im Dynaflyte und den aktuellen Nimbus und Kayano Modellen genutzt) und Flyteform Propel
  • Rearfoot GEL ( im Fersenbereich das bekannte ASICS GEL Element)
  • 3D Guidance Line Mittelsohle (fördert die natürliche gleichbleibende Abrollbewegung des Fusses beim Laufen)
  • Circular Upper Knit (gestricktes Obermaterial für atmungaktivere Belüftung des Fusses)
  • Metaclutch (Aussen aufgesetzte Fersenkappe, sorgt für besseren halt im Schuh und Unterstützung des Sprunggelenks)
  • Gripsole ( weiche Kunststoffpartikel sind aufgesetzt um die Sohle länger haltbar zu machen und zusätzlich extra Grip geben)
  • Sprengung: 0 mm !!!
  • Gewicht: 317g (Herren US9)
  • Reflektierende Elemente seitlich/hinten
  • UVP: 250€

Viel Fachchinesisch oder besser Fachjapanisch, denn im ASICS Institute für Sportwissenschaften(ISS) in Kobe, Japan wurde das alles in über 2 Jahren Forschung entwickelt.

Das Wichtigste ist aber wie bei allen Schuhen: Was bringt das Ganze? Wofür ist der am Besten geeignet? Und natürlich: Lohnt sich der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis?

Also raus zum gemeinsamen Testrun.

Wie läuft sich der neue ASICS MetaRide:

Ganz klar – ANDERS! Bisher auch schwer mit anderen Modellen zu vergleichen. Allein das reinschlüpfen in den “gewölbten” Schuh wirkt am Anfang seltsam, aber unheimlich bequem. So steif wie der Schuh von aussen wirkt, so bequem ist er am Fuss. Sitzt wie angegossen (ich trage bei ASICS Schuhen generell 1,5-2 Größen größer als bei Sneakern). Wer denkt, die “Wölbung” gibt nach wenn man mit dem ganzen Gewicht drinsteht, irrt sich. Dieses Wippen bleibt. Man hat dauerhaft das Gefühl, der Schuh will dich nach vorn bewegen. Die ersten Schritte im Schuh selbst fühlen sich wirklich komisch an! Das war auch die Meinung beim Launch Event. Komisch allerdings im positiven Sinne, denn der Schuh will dich bewegen. Da ich selbst Mittelfussläufer bin, spielt er mir voll in die Karten. Wie bereits zuvor erwähnt unterstützt die Sohle und Konstruktion des Schuhes gerade diese Läufer mit besonders hohem Grad der Energieersparnis beim Lauf. Der weiter nach hinten verlagerte Schwerpunkt des Schuhes gibt einem zusätzlich den Druck in die Abrollbewegung nach vorne. In Verbindung mit dem bewährten GEL System in der Ferse, hat ASICS die Stoßbewegungen auf das Sprunggelenkt noch mehr reduzieren können.
Oben mit 3 Ausrufezeichen versehen ist euch die 0 mm Sprengung sicher ins Auge gefallen. Ich wollte es der Optik nach auch nicht glauben, aber wer sich mit der Materie auskennt, weiß das Sprengung die Differenz von Vorfuss und Ferse angibt. Gefühlt wird die bei vielen Herstellern immer mehr. Standard ist glaub ich mittlerweile 8-12mm und der Trend geht zumindest gefühlt zu einer sehr geringen Sprengung.
Die Sohle ist zwar recht hoch, aber die Ferse ist wirklich exakt so hoch wie die Fussspitze.


Klingt alles unheimlich technisch und kompliziert, muss es aber auch um den Knackpunkt des Schuhs zu rechtfertigen. Die UVP liegt bei 250€. Das ist ein stolzer Preis für einen Laufschuh, dass ist unbestritten. ASICS rechtfertigt das mit den langen Entwicklungskosten von über 2 Jahren und der Entwicklung eines völlig neuen Typ von Laufschuhen. Schaut man sich aber die Vergangenheit auch der anderen Hersteller an, waren neue innovative Entwicklungen immer am Anfang teurer als der Marktdurchnitt. (Adidas Boost Technologie, New Balance Foam Sohle, Nike Air etc. ) Sollte das Konzept sich bewähren, wird auch das Modell, bzw. die daraus folgenden Modell sicher etwas günstiger werden, aber wer das Neuste und Innovativste zu Beginn will, muss da einfach mitgehen. Gerade “wir” Triathleten, haben doch gern das neuste Zeitfahrrad und die neuste Laufuhr, oder? Klar tut es auch das Modell aus dem Vorjahr! Wie mit den Laufschuhen, kommt z.B. der ASICS GEL Nimbus 21 auf den Markt, wird der Nimbus 20 günstiger und so ist es auch bei Adidas, Brooks, New Balance und co.

#WinTheLongrun – gewinne oder besiege den langen Lauf. Es ist in erster Linie ein Schuh, der den Läufer im Training länger und effizienter mit weniger Energieverlust in der Bewegung unterstützen soll. Also nicht der typische Wettkampfschuh, sondern eine Art neuer Trainingspartner.

Verletzungsbedingt kann und darf ich zur Zeit keine längeren Einheiten laufen und kann momentan nur meine Einheiten bis 8 Km für den Test vorweisen (reiche ich aber nach). Diese fühlen sich aber sehr gut an. Optisch ist der Schuh auf jedenfall ein Hingucker und wenn ich damit gesehen werde, fragen mich auch sehr viele was ist das für ein Schuh und wie läuft er sich und warum hat er diese Form. Spannend ist es allemal.

Mein abschließendes Urteil nach meinem ersten Longrun steht noch aus, bisher gefällt er mir aber gut. Abwegen muss jeder für sich, aus den o.g. Gründen, ob es ein Versuch wert ist was völlig neues zu probieren. Vor allem Mittelfussläufer und Fersenläufer sollten es mal zumindest beim lokalen Laufschuhhändler testen.

Was ist eure Meinung zum Schuh und wo liegt eure preisliche Schmerzgrenze oder ist euch das neuste und innovativste wichtiger als der Preis ?!



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9 Kommentare

Martin 11. April 2019 - 11:29

Interessanter Bericht. Habe den Schuh vor 2 Wochen im Sportgeschäft meines Vertrauens anprobiert. Für mich ist er aber gar nicht geeignet. Ich laufe auch Mittelfuss, komme dann kurz auf die Ferse und rolle dann über Mittel- und Vorfuss ab. Durch die gebogene Sohle “rolle” ich mit diesem Schuh also zuerst nach hinten und dann über den “Scheitelpunkt” (in der Mitte) wieder nach vorne. Für mich ist dieser Schuh wirklich nichts und ich habe mich dann auch für den “Dyna Flyte 3” entschieden :-)
Ich würde also auf jeden Fall empfehlen, den Schuh zuerst anzuprobieren ;-)

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Chris 11. April 2019 - 11:51

Hallo Martin,
danke fürs Feedback. Ja also probieren sollte man ja sowie alle Schuhe mal. Das abrollverhalten ist schon anders bei dem Schuh. Danke für deine ehrliche Meinung, hätte dich denn der Preis abgeschreckt wenn alles gepasst hätte?
Ich kann bisher damit erstaunlich gut laufen. Da ich aber nicht schnell und noch in “Schongang” unterwegs bin, wirds mit auskurierter Verletzung nochmal spannend, ob ich meine Meinung nochmal korrigiere. Der Dynaflyte3 ist auf jeden Fall ne gute Wahl, den ersten und zweiten Laufe ich sehr sehr gern! Den 3. hab ich heut abend denn auch endlich zuhause ;)

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Martin 11. April 2019 - 12:58

Hallo Chris
ja, der Preis ist auch für mich sehr grenzwertig. Habe aber ehrlich gesagt keine Idee mehr, wieviel er im Sportgeschäft meines Vertrauens gekostet hätte (Schweiz).
Da der Dynaflyte3 jedoch so gut gepasst hat, hätte es sich spätestens in dem Moment entschieden.
In Wettkämpfen laufe ich im Moment den Adizero mit welchem ich sehr zufrieden bin und der kostet auf jeden Fall nur einen Bruchteil.
Alles in allem zählt für mich jedoch das Gefühl und die Auswertung mit Archillex (Lauftunnel und Archillexmessung im Sportgeschäft) und bei um die 2000km pro Jahr und ca. 2 Paar Laufschuhen schaue ich nicht so auf den Preis. Wenn’s passt, dann passt’s und das war der Meta Ride einfach nicht richtig für mich.

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Chris 11. April 2019 - 13:09

klingt so als hättest da nen guten Laufshop! Wichtig ist dass das Gefühl am Fuss und beim Laufen passt!
DAs mit dem Archillex hab ich aber noch nur gehört, das schau ich gleich mal nach ;)
Finde aber auch das man den Füßen auch mal was gutes tun sollte und nicht nur “billig” Tchibotreter nehmen sollte. Hier ist natürlich wieder ein bsp. in die andere Richtung.
Neue Adidas 3d irgendwas kostet 450€. Da hört es auch bei mir auf….

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Martin 11. April 2019 - 13:24

Ich für meinen Teil schwöre auf das Archillex System. Ich habe vielleicht auch darum nur sehr wenige Verletzungen (bin halt schon ein wenig Technikfreak :-))
Also 450€ sind auch bei mir deutlich über der Schmerzgrenze.
Billigtreter schaue ich mir, für den Sport, schon gar nicht an, da ist mir das Risiko einfach zu gross.

Brennr.de 11. April 2019 - 11:52

Das mit der 0mm-Sprengung glaube ich nach wie vor nicht. Oder es wird von Asics anders intepretiert, als ich es verstehe. Es heißt ja, die Sprengung seit der Höhenunterschied der Sohlendicke zwischen der Ferse und dem Vorfuß. Und für mich endet der Vorfuß an der Zehenspitze. Schaue ich mir den MetaRide an, dann kann die 0mm-Angabe absolut nicht stimmen. Daher vermute ich zwei Dinge. Entweder Asics schaut nur, ob der Fuß waagerecht im Schuh steht (was durch die extreme Biegung des vorderen Sohlenbereichs möglich ist. Oder, der Vorfuß ist bei Asics der große Fußballen. Aber nach meinem Verständnis hat beides nichts mit einer 0mm-Sprengung zu tun. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch. Ich glaube, ich muss den Schuh mal live sehen.

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Chris 11. April 2019 - 12:28

Hab auch nochmal gegooglet: “Unter Sprengung versteht man beim Schuh die Ausformung der Sohle, die ein Abrollen des Fußes beim Gehen erlaubt. Ist nur pauschal von Sprengung die Rede, ist die Höhendifferenz zwischen Vorfuß und Ferse gemeint.”
Kannte es aber auch nur vom Höhenunterschied her. tendenziell wäre es ja fast ne negativsprengung ;)
Guck ihn dir mal live an, bist ja auch nen Schuhexperte, dein Eindruck wäre mal interessant !
Danke fürs Feedback und Gruß von Chris an Chris :D

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Tom 12. April 2019 - 10:37

Schaut schon irgendwie nach “Hoka-inspiriert” aus. Ich werd wohl im Geschäft mal ein paar Meter auf dem Laufband damit zurücklegen, aber 250 Euro ist definitiv jenseits von Gut und böse.

Reply
Chris 12. April 2019 - 11:02

war auch erst mein Gedanke, aber das gab es schon mal so ähnlich von der Form weit vorher…
Mach mal den Test, bin gespannt was du sagst… und der Preis…mmhhh ja das ist nen Schuh ;)

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