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Testbericht: Newton – Gravity Neutral

von Maudi

 

Vorab, nur wer langsam mit dem Schuh startet, hat daran Freude. Der Schuh wurde mir von einem Freund empfohlen, als ich auf der Suche nach einem Trainingsschuh für längere, langsame Läufe war. Als ich mich im Netz ein bißchen über den Schuh schlau gelesen habe, war ich erstaunt, aber gleichzeitig neugierig was es mit den Lamellen auf sich hat. Die Überlegung zum Anfang war auch vielleicht den Berlin-Marathon damit zu laufen, was ich mir aber nach einigen Monaten testen, nicht zugetraut hätte.

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Fakten:

Das sagt der Hersteller: ” Der Newton GRAVITY NEUTRAL TRAINER – leicht, effizient und flach, diese Eigenschaften macht den Performance Trainer zum perfekten Schuh von Kurzstrecke bis Ironman! Der Newton GRAVITY NEUTRAL TRAINER ist für Läufer bestimmt, die einen multifunktionalen Trainingspartner suchen. Er bleibt dir bei langen Einheiten treu, eignet sich aber auch als Tempomacher für schneller Läufe oder Wettkämpfe. Gerade für Läufer, die einen weichen Übergang zum natürlichen Laufen anstreben und dennoch den newton Katapult-Effekt in der Schwerelosigkeit nicht missen wollen, ist der Gravity mit abriebfester Karbongummisohle und Dämpfungseinheiten in der Ferse perfekt. Gewicht: 258g / Sprengung: 3mm”

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Optik:

Ich habe den Schuh in blau/rot mit gelber Sohle. Schön bunt und hat farblich perfekt zum ColorRun gepaßt. Die Verarbeitung ist sehr gut. Leichtes Obermaterial und der Fuß wird gut belüftet. Das Anziehen fällt sehr leicht, da er über eine großen Einstieg und eine breite Lasche verfügt. Auf der Rückseite befindet sich ein Reflektorstreifen, eine Schlaufe am Hacken zum leichteren Einstieg beim Triathlon hat er leider nicht. Die Sohle ist herausnehmbar und kann durch eigene Einlagen ersetzt werden.

Praxistest:

Schuh ausgepackt, Schnürsenkel eingefädelt und die freundliche Anweisung von Newton, das man sich langsam an den Schuh gewöhnen soll, knallhart ignoriert. Erste Testrunde waren ca. 10 km, was ich später bitter bereute, denn meine Waden waren kurz vorm platzen, nach ca. 4 km fing es an. Da der Schuh einen dazu zwinkt über den Mittelfuß zu laufen, muss sich die Muskulatur komplett neu daran gewöhnen. Ich laufe in anderen Schuhen auch über den Mittelfuß, trotzdem war es anders. Also erstmal kürzere Läufe. Mittlerweile haben sich meine Waden daran gewöhnt. Andere Läufer haben mir auch schon bestätigt, das eine Eingewöhnung unumgänglich ist.

Die Lamellen unter dem Fußballen erzeugen bei mir, trotz mehrerer hundert Laufkilometer immer noch ein komisches Gefühl. Man merkt das unter dem Fußballen eine Erhöhung ist. Nichts unangenehmes aber ein anderes Laufgefühl.

Auf Asphalt und der Tartanbahn hat er ein sehr gutes Gripverhalten, auch im Wald bin ich mit ihm super zurecht gekommen. Der Schuh gibt mir auf allen Untergründen die nötige Stabilität. Die Sohle würde ich nicht als abriebfest beschreiben, aber trotz vieler Kilometer, sind wenig verschleiß Spuren zu sehen.

Pro:

keine Probleme beim Barfußlaufen

Schult das Vorder- und Mittelfußlaufen

gute Dämpfung

Kontra:

sehr teuer (UVP. 174,95€!)

brauche immer mind. zwei Kilometer bis ich mit denen in Tritt komme, was an den Lamellen liegt

Fazit:

Ich nutze den Schuh nun ausschließlich für längere, lockere Trainingseinheiten, also als Zweitschuh. Bin mit ihm aber auch schon Intervalle gelaufen. Für schnellere Einheiten bevorzuge ich aber ein anderes Paar. Lauf-Einsteiger würde ich den Schuh nicht empfehlen. Allerdings schult er das Mittelfußlaufen. Wer also ein Schuh haben möchte der ihn dabei unterstützt, vom Fersenläufer zum Mittel- oder Vorderfußläufer zu werden, sollte es mal versuchen. Da ich keine Überpronation habe, kann ich dazu nichts sagen. Als ergänzenden Laufschuh kann ich ihn nur empfehlen und würde mir ihn auch immer wieder kaufen.

Wie sind Eure Erfahrung mit dem Schuh?

Gruß Maudi

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5 Kommentare

Miele 4. Januar 2015 - 17:24

Toller Bericht Maudi! Ich bin ja auch gerade auf der Suche nach einem neuen Trainingsbegleiter dieses Jahr. Mal schauen welcher es wird =)

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Maudi 5. Januar 2015 - 07:42

Danke! Bei dir gehts ja auch für den Marathon, oder? Ich kann dir nur empfehlen, greife auf den Hersteller zurück, der dir bisher am besten zugesagt hat. Bei mir ist es so, ob Fußball, Badminton oder Laufen, es gibt nur eine Marke für mich, bei der ich nie Probleme habe. Trage auch andere Marken, aber es gibt nur die eine Perfekte…

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Din 5. Januar 2015 - 10:08

Hört sich nach einem interessanten Trainer an und vor allem finde ich es immer super, wenn man sowohl seine Fuß- also auch Beinmuskulatur unterschiedlich beansprucht und trainiert. Ich könnte mich aber wahrscheinlich nicht mit dem komischen Gefühl unter dem Ballen anfreunden. Zum Trainieren der Beine und Füße setze ich auf Lightweighttrainer und meine FiveFingers.

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Maudi 8. Januar 2015 - 09:54

Du wirst ihn ja wahrscheinlich beim techniktraining von flugphase kennenlernen. bin mal gespannt was du zu ihm sagst. ich bin da echt zwiegespalten, einerseits die andere beanspruchung und andererseits dieses gefühl unter dem ballen. Hab auch mal versucht auf der ferse mit ihnen zu laufen, ging gar nicht aufgrund des abrollverhaltens ;-)

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Din 8. Januar 2015 - 10:29

Das ist ein witziger Zufall. Ich werde ihn auf jeden Fall einmal anprobieren und freue mich schon, auf das Techniktraining. Mal sehen ob und wenn ja was es bringt.

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