Lauf weiter… wirklich, ich komm schon irgendwann ins Ziel…
So klingelt es immer noch in meinen Ohren. Gepaart mit mehreren Schimpfworten, die ich mir die letzten 2 Kilometer anhören durfte.
Und dass, obwohl ich doch nur gemütlichund locker mit Jörg 5km auslaufen wollte…
Ein langes und ereignisreiches Teammeeting Wochenende liegt hinter mir. Diesmal nicht mit den Flitzpiepen, sondern mit den ASICS Frontrunnern. Das jährliche Kick-Off-Event im deutschen Headquarter in Neuss ist schon seit Monaten mit einem roten Kreuz im Kalender versehen. Von Freitag bis Sonntag heisst es immer: Laufen, quatschen, neue Sportarten probieren, feiern und vor allem gute Freunde wiedertreffen. So auch in diesem Jahr. Der krönende Abschluss sollte diesmal der Düsseldorfer Brückenlauf werden.
Nachdem ich aus dem letzten Jahr noch wusste, dass sich lange feiern (ich bin selbstverständlich, wie man mich kennt, nur als Anstandsflitzpiepe immer bis zum Ende dabei) und schnell laufen am nächsten Tag, nur bedingt gut vertragen, habe ich mich für die 5 km entschieden.
Es kam wie es kommen musste, ich stand mit dickem Schädel am nächsten Morgen um 11 Uhr an der Startlinie. Kollegial wie Jörg so ist:” Ach komm wir laufen beide locken 5:30er Pace…” Klingelte es noch in den Ohren als der Startschuss fiel. Erstmal raus aus dem Getümmel, kurzer Blick auf die Uhr 4:35er Pace… ääähhh hallloooo mein Kopf und vor allem stößt gefühlt mein Gehirn immer rechts und links an die Schädeldecke. Warum mach ich das heute und die Sonne brennt von oben mit 26 Grad auch ordentlich mit.
Nach dem ersten Kilometer laufen wir auf Kristin und Antje aus dem ASICS Trainingssquad auf und beschließen kurzerhand den angenehmen 5er Pace einfach nach Hause zu laufen.
Das klappte bis km 2,5 auch gut, dann zogen Jörg und Kristin an und Antje fing an zu kämpfen. Mitgehangen – mitgefangen, beschloß ich Antje einfach bis ins Ziel zu begleiten. Abgesehen von der doch stetig steigenden Wärme von oben, kämpfte Antje auch stetig mit der Ausdauer. Fit war sie, aber ihre bisherige Bestzeit auf 5 Km lag eher auf einem 5:45er Pace und da sind das schon Welten. Alle 500m wollte Sie mich überzeugen, dass ich alleine weiter laufen soll, Sie schafft das schon allein und vor allem ging Ihr meine gute Laune und meine Motivationssprüche einfach gehörig auf die Nerven. Das kenne ich noch vom Berliner Halbmarathon.
Meine Pacemaker machen faxen und albern rum, während ich mit einer Nahtoderfahrung ringe.
Die letzte Steigung auf der zweiten Brücke war mein Highlight, Antje beschimpfte mich mittlerweile und 300m vor uns lag Jörg Schüler, der Fotograf vom Wochenende und mittlerweile ganz guter Freund auf dem Asphalt. “Reiß dich zusammen da liegt unser Fotograf, das gibt gute Bilder! :D” Zack lächelte Sie als ob sie locker das Ding nach Hause traben würde.
Die letzten 500m brachen an und ich wusste schon, dass wir Ihre Bestzeit locker knacken, nur wieviel kann sie noch rauskitzeln? Ich trug mittlerweile bereits seit 2km ihr Handy und ihre Kopfhörer, meine Gopro und mein Handy steckten in den Hosentaschen. Pacemaker und Packesel haben ja die ähnlichen Buchstaben ;) 50m vorm Ziel hörte ich nur ein kurzes Zischen, denn Antje zündete den Turbo und ich trottelte völlig verdutzt hinterher. 26:12min und eine Verbesserung von knapp 2min ist schon eine Hausnummer!
Im Ziel warteten die anderen 5km Läufer und feierten spontan das Ergebnis mit! #Crewlove
Abgesehen davon, dass beim Zielsprint mein eigenes Handy aus der Tasche flog und ich es zum Glück von einem Ordner nach einigem Suchen wieder bekam, bleibt nur noch Danke zu sagen an ein großartiges Team mit einem genialen Teamwochenende.
Ganz nebenbei gewann das Team ASICS FrontRunner die 5km Frauenwertung und Platz 1-3 der Männer 10km. Da ich da nicht mitmischen wollte, war ich als 5km Pacemaker genau richtig :)
und natürlich: Glückwunsch Antje zu Bestzeit.
Vielen Dank auch an JÖRG Schüler Fotografie und Trailrun Tom Schlegel für die Bereitstellung der Fotos